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Der Subaru Forester kommt ohne SchnickSchnack. Die Japaner verpassen dem Forester in der vierten Generation eine etwas sportlichere Note. |
Das Segment der Sport Utility Veihicles (SUV) ist noch ziemlich jung. Als der Subaru Forester vor 16 Jahren auf den Markt kam, existierte es noch gar nicht, und so war das erste Modell eher ein allradgetriebener Kombi mit großer Bodenfreiheit als ein Geländewagen. Mit dem neuen Forester, der vierten Generation, wird sich Subaru vermutlich ein schönes Stück vom SUV-Kuchen abschneiden.
Das Design des Innenraums richtet sich in seiner Biederkeit wohl noch an die alte Klientel der Förster, funktional ist gegen die Innenausstattung allerdings nicht viel einzuwenden. Nur die Sitze dürften mehr Seitenhalt bieten. Wichtiger ist sowieso, dass beim Forester alle vier Räder permanent angetrieben werden. Im neuen Modell kommt als Besonderheit ein sogenannter X- Mode hinzu. Mit der entsprechenden Taste in der Mittelkonsole aktiviert man die Bergan- und abfahrhilfe sowie eine Elektronik, die sich über das ESP mit geregelter Traktion auf schwerstes Gelände einstellt.
Bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h fühlt man sich so auf jedem Terrain abseits befestigter Wege sicher wie in Abrahams Schoß. Allerdings sollte der Forester-Fahrer einen sensiblen Gasfuß haben, um das Tempo an Steigungen und Abfahrten optimal zu regulieren. Auch auf der Straße macht das Fahrwerk einen ordentlichen Eindruck. Mancher wird sich vielleicht eine direktere Lenkung und eine härtere Abstimmung wünschen, aber das ist Geschmackssache.
Wenn der Wagen Ende März in den Verkaufsräumen steht, kann die Kundschaft zwischen drei Motoren wählen. Zwei davon wurden schon in den Vorgänger eingebaut, nämlich der Zwei Liter-Benziner mit 150 PS und der Zweiliter-Diesel, der 147 PS leistet. Die Selbstzünder-Motorisierung dürfte bei den meisten Kunden die erste Wahl sein. Leider ist der Diesel erst im nächsten Jahr mit Automatik-Getriebe zu haben. Das Aggregat ist allerdings tadellos und besticht vor allem durch Laufruhe und guten Durchzug.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 km/h, in 10,2 Sekunden ist er auf Tempo 100. Der Benziner kommt auf dasselbe Spitzentempo, braucht aber 0,4 Sekunden länger, um 100 km/h zu erreichen. Der Verbrauch liegt bei 8,5 (Benziner) beziehungsweise 5,7 Litern.
Der Spitzenmotor für den Forester wird mit einer Abgasturbine unterstützt, die den Zweiliter-Direkteinspritzer auf 240 PS bringt und mit geradezu sportlichen Fahrleistungen aufwartet. Er ist in 7,5 Sekunden auf Tempo 100 und kommt auf eine Spitzengeschwindigkeit von 221 km/h. Sportive Fahrweise wird allerdings mit einem Verbrauch jenseits der Zehn-Liter-Marke bestraft.
Der Wagen wird ausschließlich mit der neuen stufenlosen Getriebeautomatik Lineatronic ausgeliefert. Sie arbeitet mit sechs vorwählbaren Stufen, die auch mit der Schaltwippe bedient werden können. Mit einem Knopf am Lenkrad kann man zusätzlich noch einen S-Modus in Gang setzen, der das Schaltprofil mit zwei zusätzlichen Übersetzungen aufpeppt. Den Wagen erkennt man an den zwei Auspuffrohren, einer anderen Frontpartie mit zwei seitlichen Kiemen, schwarzen Stoßfängern und Einfassungen für die Nebelscheinwerfer.
Eine Freude für den Besitzer dürfte sein, dass der Wagen gegenüber dem Vorgänger an Höhe, Breite und Länge zugelegt hat. Dieser Umstand dürfte den Parkplatzkonkurrenten allerdings weniger Freude bereiten. Mancher Autotester mokiert sich über das Fehlen von Assistenzsystemen im Subaru-Angebot. Uns reichte allerdings die normale Ausstattung und ein wenig Aufmerksamkeit, um ans Ziel zu kommen. Dafür hatten wir keine Last mit Piepsen, Klingeln und ungewollten Bremseingriffen während der Fahrt.
Subaru Forester 2.0 D Active:
Hubraum: 1998 cm, Zylinder: vier, Leistung: 108 kW (147 PS) bei 3600 U/min, maximales Drehmoment: 350 Nm bei 1600 – 2400 U/min, Getriebe: Sechsgang-Schaltung, Frontantrieb, Beschleunigung 0 – 100 km/h: 10,2 s, Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h, Kraftstoff: Diesel, Länge/Breite/Höhe: 4595/1795/1735 mm, Radstand: 2640 mm, Leergewicht (DIN): 1540 kg, zulässiges Gesamtgewicht: 2080 kg, Anhängelast (gebremst): 2000 kg, Kofferraumvolumen: 505 – 1564 l, Verbrauch (kombiniert/Stadt/Land): 5,7, 7,0, 4,9 l/100 km, CO2-Emission: 150 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C, Preis: 30.700 Euro.
Das Gespann- Stabilisierungssystem wurde eigens für den Zugbetrieb entwickelt. Eine elektronisch gesteuerte Fahrdynamikregelung bremst gezielt einzelne Räder, die das Schlingern eines Anhängers verhindern und das Gespann stabilisieren. Im Notfall greift zudem ein Bremsassistent ein und bringt das Fahrzeug zum Stillstand. Für Forester-Fahrer ist das eine besonders wichtige Innovation. Bei den Vorgängermodellen lag der Anteil der Fahrzeuge mit Anhängerkupplung immer bei etwa 60 Prozent. Die Anhängelast liegt ungebremst bei 750 und gebremst bei 2.000 Kilo.
Text: Walter Hasselbring
Fotos: Subaru